September 2025
Warum nicht mit Mini-Kommunikationscheck-ups ins neue Schuljahr starten!?
Sie sind kurz (aber trotzdem mit Inhalten gefüllt), unkompliziert (in der Durchführung) und sofort umsetzbar (weil wenig Vorbereitung notwendig ist): Mini-Kommunikationscheck-ups - die nicht notwendigerweise als bewertete Prüfung konzipiert werden müssen - bringen gleich zu Beginn des Schuljahres frischen Wind in den Fremdsprachenunterricht.
Sie aktivieren und motivieren die Schüler:innen, gleich zu Beginn ins Sprechen zu kommen; um das neu Erlernte einzusetzen oder um bisherige Inhalte zu wiederholen. Sie schaffen weiterhin schnelle Erfolgserlebnisse (Kommunikation funktioniert - von Anfang an) und machen so Lust auf mehr. Sie sind perfekt, um Hemmschwellen abzubauen und den Unterricht lebendig zu gestalten – und das ohne großen Vorbereitungs- und Durchführungsaufwand.
Ideensammlung zu Planung, Durchführung und Reflexion
Planung:
- Klein anfangen: Dauer max. 2–3 Minuten pro Tandem bzw. Kleingruppe (-> So schafft man es z.B. alle Schüler:innen einer Klasse binnen einer Doppelstunde zu erleben - oder: nicht alle Tandems am gleichen Tag prüfen; s. Durchführung)
- Klarer Fokus: Lieber eine kommunikative Fertigkeit (z. B. sich vorstellen, nach dem Weg fragen, eine Meinung äußern) wählen, statt „alles abprüfen“. Dafür lieber regelmäßig derartige Mini-Kommunikationen einplanen.
- Anknüpfen an den Unterricht: Themen nutzen, die gerade behandelt werden – so fühlen sich die Prüfungen eingebettet und nicht „zusätzlich“ an. Außerdem immer möglichst realistische schüler:innennahe Situationen kreieren (z.B. Tickets kaufen, im Restaurant bestellen, über Vorlieben sprechen, eine kurze Meinung begründen)
- Vorbereitungshilfen geben: Satzstarter (z.B. „In Zukunft möchte ich…“/ „An der Schule gefällt mir…“/ Wenn ich die Möglichkeit hätte, um die Welt zu reisen…“) oder Bilder/ Symbole (als Sprechimpulse, z.B. ein Haus -> Ich wohne…/ Mein Haus ist…/ In meinem Haus leben…/ Es hat die Nummer…) auf Klebezetteln und/ oder Mini-Rollenprofile (z. B. „Dich fragt ein Tourist nach dem Weg in die Innenstadt…“). Die Schüler:innen den Zettel blind ziehen lassen, sodass sich immer andere Prüfungssituationen ergeben.
Durchführung
- Setting: entspannte Atmosphäre – im Klassenzimmer, z. B. mit zwei Stühlen in einem Stuhlkreis, um die Situation leicht abzuheben. Die übrigen Schüler:innen können beim Zuhören Feedbackfragen beantworten und den Prüflingen später in die Hand geben. Oder: während einer Arbeitsphase gezielt zwei bis drei Tandems „prüfen“.
- Tandem- oder Lehrkraft-Schüler:in-Prüfung: kurze Dialoge, Rollenspiele oder spontane Fragen-Antworten; Sich als Lehrkraft in den Dialog der Prüflinge integrieren, nicht nur zum Schluss für Nachfragen, sondern gleich zu Beginn (als Interaktionspartner:in); Siehe auch: Vorbereitungshilfen
- Zeitmanagement: Sanduhr oder Timer (auf dem Handy) sichtbar machen – so bleibt es wirklich „mini“.
- Positive Verstärkung: Immer gleich ein kurzes positives Feedback geben („Sehr flüssig!“, „Tolle Wortwahl!“, „Du hast dir Mühe gegeben.", „Schön, dass du dich getraut hast.", „Ein ordentlicher erster Schritt." etc.).
Reflexion
- Selbst-Einschätzung: Schüler:innen kreuzen direkt nach der Prüfung auf einem Smileybogen an, wie sicher sie sich gefühlt haben. Dies fließt ins Feedbackgespräch ein.
- Mini-Feedbackrunden: Zwei Sätze: „Das hat gut geklappt“ – „Das will ich beim nächsten Mal besser machen“, direkt nach der Prüfung; Alternativ Peerfeedback (s.o.), in Kleingruppen zu einem späteren Zeitpunkt (mit Feedbackbogen) oder individuell schriftlich im Rahmen einer Portfolioarbeit, ggf. unterstützt durch
- Lehrkraft-Notizen: eher Stichworte als ausführliche Bewertungen (z.B. auf einem Klebezettel) – Fokus auf Stärken und nächste Lernschritte und nicht auf Fehler. Für ausführlicheres Feedback Audios (z.B. über qwiqr.education oder vocaroo.com) nutzen. So wird gleichsam erneut das Hörverstehen trainiert.
- Ausblick geben: „In zwei Wochen machen wir wieder eine kleine Prüfung – diesmal zum Thema XXX.“ → Motivation durch klare Perspektive. Entwicklung von Sprechroutinen durch regelmäßige Wiederholung des Settings. Tipp: Am besten die Mini-Kommunikationscheck-ups regelmäßig zu fixen Zeitpunkten einbauen – z.B. als Routine am Monatsanfang oder -ende. Dann verlieren sie schnell ihren „Prüfungs-Schrecken“ und werden zu normalen Übungssituationen.
- Bewertung: Sollte eine Bewertung eingeplant sein, sollten stets mehrere Ergebnisse im Verlauf betrachtet werden. Es ergeben sich dann diverse Möglichkeiten, diese in die Gesamtevaluation einzubeziehen, z.B. als Teilleistung einer schriftlichen Arbeit oder der mündlichen Note oder als Portfolioleistung (mit Reflexion des Feedbacks und der Kompetenzsteigerung).